Kann ich die Pflege selbst organisieren oder muss ein Pflegedienst kommen?
Wird ein naher Angehöriger plötzlich pflegebedürftig, stehen Sie vor zahlreichen schwierigen Fragen und Entscheidungen. Die wichtigste dabei: Kann ich die Pflege selbst übernehmen oder sollte ich lieber einen ambulanten Pflegedienst in Rostock beauftragen? Wir erklären Ihnen, welche Aufgaben ein Pflegedienst übernimmt und warum es sinnvoll ist, diesen in Anspruch zu nehmen.
Welche Leistungen übernimmt ein Pflegedienst?
Pflegefachkräfte unterstützen den Pflegebedürftigen bestmöglich. Das betrifft nicht nur die sogenannte körperbezogene Pflege. Auch Hilfe bei der Haushaltsführung sowie die Unterstützung in der Freizeitgestaltung zählen zu den Leistungen eines Pflegedienstes. Das bedeutet, dass die Pflegefachkräfte zum Beispiel gemeinsam mit dem Pflegebedürftigen Fotoalben anschauen, Zeitung lesen oder Spaziergänge organisieren. Das Hauptaugenmerk liegt zunächst auf der Grundpflege und auch der Behandlunsgpflege, zu denen unter anderem folgende Leistungen zählen:
- Hilfe beim Waschen oder Baden
- Hilfe bei der Blasen- und Darmentleerung
- Hilfe beim Anziehen
- Hilfe beim Essen
- Medikamentengabe
- Verabreichen von Spritzen oder Messung von Blutzucker und Blutdruck
Das alles sind Aufgaben, die nicht zu unterschätzen sind. Selbst wenn Sie sich als nahestehender Angehöriger dazu entschlossen haben, die Pflege selbst zu übernehmen, werden Sie schnell feststellen, wie anstrengend das ist. Ist die pflegebedürftige Person bettlägerig und kann sich selbst kaum mehr bewegen, ist die Pflege ein besonders kräftezehrender Job. Wenn Sie in Vollzeit arbeiten gehen, können Sie das kaum bewältigen. Holen Sie sich dann die Hilfe von einem kompetenten Pflegedienst, der Sie bei den wichtigsten Aufgaben unterstützt.
Pflege selbst organisieren: Darauf müssen Sie achten
Möchten Sie die Pflege Ihres Verwandten selbst übernehmen, verzichten Sie dennoch nicht auf einen ambulanten Pflegedienst. Ein Teil der Kosten wird von der Pflegeversicherung übernommen, wenn ein Pflegegrad vorliegt. Voraussetzung ist allerdings, dass der Pflegedienst einen Versorgungsvertrag mit einer Krankenkasse abgeschlossen hat. Prüfen Sie das unbedingt, bevor Sie einen Pflegedienst beauftragen. Der Vorteil eines ambulanten Pflegedienstes: Sie können selbst bestimmen, welche Leistungen dieser für Sie übernehmen soll und welches Zeitkontingent dafür zur Verfügung steht.
Möchten Sie die Pflege zu Hause komplett ohne die Hilfe eines Pflegedienstes bewerkstelligen, bekommen Sie von der Pflegeversicherung dafür Pflegegeld. Die Höhe der Beträge, hängt vom vorhandenen Pflegegrad ab. Ebenso haben Sie Anspruch auf Pflegehilfsmittel. Das sind alle Geräte und Hilfsmittel, welche Ihnen die häusliche Pflege erleichtern sollen. Dazu zählen Pflegebett und Notrufsystem ebenso wie Einweghandschuhe und Spritzen. Ein weiteres Angebot der Pflegekassen, das Sie als pflegender Angehöriger in Anspruch nehmen sollten, sind Pflegekurse. Während dieser kostenlosen Kurse erfahren Sie alles Wichtige, was Sie zur häuslichen Pflege wissen müssen.
Fazit
Bis zu sechs Monate können Sie sich von Ihrer Arbeit freistellen zu lassen, um einen Angehörigen zu pflegen. Während dieser Zeit genießen Sie einen vollständigen Kündigungsschutz. Diese Pflegezeit ist sinnvoll, wenn ein naher Angehöriger nur kurzzeitig Pflege benötigt. Ist dagegen eine dauerhafte Pflege notwendig, raten wir Ihnen, sich die Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes zu sichern.